Weggemeinschaft (Emmaus)

Gottesdienst „Weggemeinschaft“ – Die Jünger von  Emmaus auf dem Weg mit dem auferstandenen Herrn Jesus Christus

Lied: evtl. „Zwei Jünger gingen“

Einführung auf der Wiese hinter dem Jugendhaus:
Heute machen wir es wie am Palmsonntag: Wir beginnen nicht in der Kirche, sondern im Freien. Aber nicht der Einzug Jesu in Jerusalem ist Thema, sondern ein anderer bekannter Weg: der mit den Emmausjüngern. Das Emmausevangelium, nach dem übrigens unser Jugendhaus benannt ist, beinhaltet alle wesentlichen Schritte, die sich auch in der Feier der hl. Messe wiederfinden.
Dazu haben wir das Evangelium heute ein wenig aufgeteilt, betrachten es Stück für Stück und begleiten so die Jünger und Jesus auf ihrem Weg nach Emmaus.
Wir beginnen:
P: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
A: Amen
P: Der Friede des Auferstandenen Herrn ist mit Euch.
A: Und mit Deinem Geiste.

1. Teil: Abholen und Mitgehen
Evangelium:
Diakon: Der Herr sei mit euch!
A: Und mit deinem Geiste!
Diakon: Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
A: Ehre sei Dir, o Herr.
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. (Lk 24,13 – 16)

Deutung:
1. SprecherIn: Zwei gemeinsam unterwegs. Sicher kennen auch wir solche Situationen. Die beiden reden miteinander über das, was sie gerade um-treibt, was sie in den letzten Tagen erlebt haben.

2. SprecherIn: Wenn wir zum Gottesdienst gehen, dann beschäftigen auch uns oft viele Dinge, die wir die Woche über oder während des Tages erlebt haben. Es ist manchmal nicht einfach abzuschalten. Vielleicht haben auch wir Gelegenheit, mit jemandem gemeinsam dorthin zu gehen, sich auszutauschen, sich zu erzählen, was uns bewegt, was wir er-lebt haben, was uns freut oder bedrückt.
So lade ich Euch jetzt ein, auf dem ersten Wegstück ins Gespräch zu kommen, sich ein wenig zu erzählen, wie Ihr diese Tage hier so empfindet, was Ihr Neues dazugelernt habt, oder was Euch schon bekannt war. Vielleicht spielt das aber auch alles gar keine Rolle, und Euch bewegen ganz andere Dinge derzeit.
Was auch immer unser Thema ist, wir dürfen darauf vertrauen – auch wenn wir es vielleicht nicht merken: Jesus geht mit, er ist bei uns!
(erste Wegstrecke gehen, bis die Kirche in Sichtweite ist)

2. Teil: Jesus mitteilen, was uns beschäftigt
Evangelium:
Jesus fragte die beiden: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg mitei-nander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazareth. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. (Lk 24,17-24)
Deutung:
1. SprecherIn: Jesus interessiert sich auf diesem Weg mit den Jüngern für deren Sorgen, für das, was sie beschäftigt. Und es sind derzeit wirklich große Sorgen, die sie haben, existenzielle Sorgen: Es geht um IHN, ihren Herrn und Meister und um ihr Leben und ihre Zukunft.

2. SprecherIn: Manchmal treiben uns im Gottesdienst Gedanken an Ereignisse der vergangenen Tage um: freudige Situationen, Streit, Schwierigkeiten in Beruf oder Familie, wichtige Entscheidungen die anstehen. Oder wir bleiben bei einem Wort der Liturgie hängen, das uns nachgeht. Wenn wir dann im Gebet aus dem Rhythmus kommen, wenn die Predigt oder der ganze Gottesdienst nur so vorbeirauscht, dann bezeichnet man das schnell als unandächtig und hat gleich ein schlechtes Gewissen.
Doch: hat das nicht auch seinen Platz im Gottesdienst? Wenn wir schon mit Gott persönlich ins Gespräch kommen, wenn wir ihm begegnen dürfen, dann sollten auch und gerade die Dinge ihren Platz darin finden, die uns beschäftigen. Ob Freude oder Leid, ob Hoffnungen oder Sorgen, Knatsch, Erfolg oder Schuld, Liebeskummer oder Glück – alles hat seinen Platz, alles kann ich Jesus hinhalten mit der Bitte, es mit mir anzusehen. So verstehen wir das Kyrie, die Eröffnungs- und Huldigungsrufe mit der Bitte um sein Erbarmen.

Kyrie: evtl. „Meine engen Grenzen…“
Vergebungsbitte
(zweite Wegstrecke gehen bis etwa 50m vor der Kirche)

3. Teil: Jesus deutet unser Leben anhand der Schriften
Evangelium:
Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glau-ben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. (Lk 24,25-27)
Deutung:
1. SprecherIn: Gottes Wort mitten in das Leben, in die Situation hineingedeutet. Je-sus erklärt den Jüngern anhand der Geschichte ihres Volkes mit Gott, dass es so, wie es war, kommen musste und richtig war, weil es Gott so wollte. Der Plan Gottes mit seinen Menschen ist für uns zwar manchmal schwer zu verstehen, aber immer richtig und sinn-voll.
2. SprecherIn: Nichts anderes geschieht im Gottesdienst mit den Schriftlesungen und der Predigt: das Wort Gottes hören und es für das Leben und die jeweilige Situation deuten. Die frohe Botschaft ist nie Schnee von gestern, nur manchmal etwas unverständlich.
Es geht für uns darum,  das Leben  mit Gottes Wort in Verbindung bringen, herausbekommen und erspühren, was uns umtreibt, mit den Augen Gottes und der Perspektive des Evangeliums hinschauen und Gott im Leben aufscheinen lassen.

(Dritte Wegstrecke gehen bis vor den Eingang der Kirche)

4. Teil: Die Jünger drängen Jesus
Evangelium:
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er wei-tergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. (Lk 24,28)
Deutung:
1. SprecherIn: Die Jünger merken, dass dieser Mann, der da mit ihnen geht, etwas zu sagen hat. Sie spüren, dass er jemand ist, der sie versteht. „Brannte uns nicht das Herz…“, sagen sie nachher im Rückblick auf die gemeinsame Wegstreckke. Und sie trauen sich, ihren Wunsch, ihre Bitte vorzubringen: „Herr, bleib doch bei uns!“ (Lk 24,29)
2. SprecherIn: Jesus hört ihr Anliegen. Das Evangelium berichtet weiter: „Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.“ Er kehrt ein bei ihnen und betritt ihr Haus. Er ist ihr Gast. Aber im Verlauf des Geschehens wird sich zeigen, dass sie bei ihm zu Gast sein werden und ihr Haus zu einem Gotteshaus, zur Kirche wird.
Auch wir gehen jetzt ins Haus Gottes, in die Kirche hinein, wo wir Gäste sein dürfen am Tisch des Herrn. Danken wir ihm für seine unüberbietbare Nähe zu uns und für seine Liebe. Singen wir beim Hin-eingehen das Gloria!
(Einzug in die Kirche)

Dazu Gloria: evtl. „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt…

Tagesgebet:
Jesus, du bist immer mit uns auf dem Weg
und lässt uns niemals allein.
Du wirbst um uns
und machst Dich auf ganz unterschiedliche
Art und Weise bemerkbar:
in der Gemeinschaft mit anderen,
in glücklichen Momenten,
in Deinem Dasein, wenn es uns nicht so gut geht,
und auch jetzt in dieser Stunde,
da Du uns nicht verlassen hast,
sondern mit uns nun diesen Gottesdienst feierst,
Mahl hältst, für uns da bist, Gemeinschaft schenkst,
und uns das Brot brichst.
Dafür danken wir Dir,
der Du mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist
lebst und herrschst in alle Ewigkeit.
AMEN.

Lesung:
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther!
Schwestern und Brüder!
Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wort des lebendigen Gottes!
A: Dank sei Gott dem Herrn!

Antwortgesang: …..

Halleluja: …..

5. Teil: Jesus feiert mit uns Mahl (Eucharistiefeier)
Evangelium:
Diakon: Der Herr sei mit euch!
A: Und mit deinem Geiste!
Diakon: Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
A: Ehre sei Dir o Herr.
Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. (Lk 24,30-31)

Deutung:
1. SprecherIn: Jesus tat das, woran die Jünger ihn sofort erkannten. Wie Schuppen fällt es von ihren Augen, und sie erkennen ihn. Man könnte meinen,
sie sind traurig, weil sie ihn gleich darauf nicht mehr sehen können. Ganz anders: Sie wussten, dass er selbst in diesem schlichten Zei-chen des gebrochenen Brotes unter ihnen ist. Und das genügt! Er ist da! Er wandelt sie von innen her und stärkt sie für ihre Aufgaben! Er lässt sie nie allein! Sie brauchen ihn nicht mehr von Angesicht zu Angesicht sehen wie bisher. Was über ihn erzählt wurde – dass er auferstanden ist und lebt –, ist wahr! Sie können es glauben.
2. SprecherIn: Auch wir tun das, was uns überliefert wurde und was im Haus von Emmaus sich ereignete: der Herr mitten unter uns. Er schenkt sich uns im schlichten Zeichen der Eucharistie. Und wir sagen „Amen“ und glauben.

Fürbitten in freier Form (mit Teelichtern oder auf Zettel, die eingesammelt werden)
Gabenlied: Wir bringen gläubig Brot und Wein

Gabengebet:
Jesus,
Du bist mit uns an diesem Tisch
und zeigst dadurch,
dass Du zu allen Zeiten bei uns bist.
Gerade dann,
wenn unser Leben schwer und hart wird,
dann bist du uns ganz nahe.
So bitten wir Dich: Nimm diese Gaben von Brot und Wein,
aber auch unser ganzes Leben,
unsere Sorgen, Ängste und Nöte,
unsere Freuden und Hoffnungen an
und wandle alles in Deinem Geist,
damit wir daraus lernen und gestärkt werden
für den weiteren Weg, den Du mit uns gehen willst. Amen.

Präfation: Mit Jesus auf dem Weg (bes. Anliegen 3)

Heiliglied: Heilig! Herr, unser Gott, Du bist heilig

Hochgebet: Mit Jesus auf dem Weg (bes. Anliegen 3)

Vater unser:
Bevor wir die Tischgemeinschaft mit Jesus halten, wollen wir mit seinen Worten zu dem beten, der uns seinen Sohn geschenkt hat: VATER UNSER …

Einleitung zum Friedensgruß:
P: Das Gespräch miteinander und mit dem Fremden hat den Emmausjüngern Ant-worten gebracht, so dass sie Frieden schließen konnten mit all dem, was sie so durcheinander gebracht und verwirrt hat. Bitten wir den Herrn in unserer Mitte:
Wende Dich zu allen, die bange fragen, die Frieden suchen und dabei sind, ihre Hoffnung zu begraben. Schenke Du ihnen und uns allen Dein Leben.
P: Der Friede des Herrn ist allezeit mit euch!
A: Und mit deinem Geiste!

Lied zum Brotbrechen: …..

Kommunioneinladung:
P: Wir sind um den Tisch versammelt. Jesus schenkt sich uns im gebrochenen Brot, damit uns die Augen aufgeben für seine liebevolle Gegenwart. Damit wir ihm bereit entgegengehen, wollen wir bekennen:
A: Herr, ich bin nicht würdig …
P: Nimm und iss! Die Wege des Lebens sind weit, und manchmal ganz schön hart. Doch ER geht mit. Halleluja!

Zur Kommunionspendung: Instrumental

6. Teil: Erfüllt wieder zurück in den Alltag
Evangelium:
Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. (Lk 24,32-35)

Deutung:
1. SprecherIn: Aufbrechen – das erzählen, wovon unser Herz brennt, was wir erlebt haben. Wenn wir morgen heimgehen, dann werden wir möglicher-weise gefragt, was diese Tage so war. Was geben wir zur Antwort, wenn Menschen direkt oder indirekt nach dem Grund unserer Hoffnung fragen, die uns erfüllt?
2. SprecherIn: Vielleicht können wir Auskunft darüber geben, was wir gehört haben, wie wir diese Geschichte der Jünger von Emmaus erlebt haben, wie aktuell diese Begegnung mit Jesus ist, dass Jesus uns auf unserem Weg begleitet und dass wir IHN im Brotbrechen erkennen. Unser Glaube lebt vom Weitererzählen, vom Vorleben und vom Dazu-Stehen.
Machen wir es wie die Emmausjünger: „Noch in derselben Stunde brachen sie auf und erzählten, was sie erlebt hatten!“

Danklied:….

Schlussgebet

Segen:
P: Der Herr ist mit Euch.
A: Und mit deinem Geiste.
P: Der Herr segne und behüte Euch
Der Herr begleite Euch auf all Euren Wegen.
Der Herr erfülle Euch mit der Freude seiner Jünger
über den Sieg des Lebens über den Tod.
Das gewähre Euch der allmächtige und gütige Gott
+ der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
A: Amen
Entlassruf:
P: So gehet hin, tragt hinaus, dass ihr unserem Gott begegnet seid und bringt seinen Frieden in die Welt!
A: Dank sei Gott dem Herrn!

Zum Auszug: Instrumental